Jacke: asos // Hose: Zara // Gürtel: Liebeskind // Schuhe: Buffalo

Seit 133 Tage arbeite ich nun im Home Office. Ich stehe nie pünktlich auf, putze mir an guten Tagen schon vor Dienstbeginn die Zähne und haue dann im Schlafanzug in die Tasten.
Home Office klingt natürlich verlockend. Du könntest zum tippen ’ne Fluppe anzünden und keiner sagt was. Freitag um 12 das Dosenradler öffnen und mit dir selbst auf’s Wochenende anstoßen. Laute Pupse und schreckliche Popmusik lösen das Bürogetuschel ab. Und -hallelujah- keine Sau interessiert es dass du nun zum 4ten Mal hintereinander die ausgebeulte, aber kuschelige, Jogginghose von Superdry anhast.
Hach, so kann es bis zur Rente doch weiter gehen.
Nein, bitte nicht.
Denn nach spätestens 133 Tagen kann ich behaupten: Obachd, du resozialisierst.
133 Tage lang ohne Büroklatsch und Nachschminken in der Kaffeeküche. 133 Tage ohne nennenswerte Ansprache und verdammte 133 Tage ohne meine geliebte Kollegin Martha.
Und heute, da setze ich mal wieder ein Zeichen.
Am Tag 134. Da werden die Lippen mit MAC’s Diva bepinselt und mal in Salonfähige Kleidung geschlüpft.
Als modische Guerillakämpferin gegen das Home Office Verwahrlosen. Büroklatsch gibt es von meiner Bunte App. Und in Selbstgesprächen mit meinem imaginären Freund Bifi war ich schon als 3 Jährige geübt.
Jetzt stell ich mir noch ein Foto von Martha auf und dann – ja, dann kann ich so weiter machen. Bis zur Rente. Oder zumindest bis nächsten Monat, bis ich wieder in mein Büro kann.