Regensburg. Eine malerische Altstadt an der ich mich nun leider nicht ergötzen kann.
Der peitschende Schneeregen lässt mich mein Gesicht nur tiefer in meinem Schal vergraben.
Die Kälte kriecht von meinem -definitiv nicht wasserfestem – Schuhwerk direkt in die Knochen.
Meine Handschuhe habe ich natürlich daheim liegen lassen. Ebenso wie eine Mütze.
Noch mit Preisschild. Weil praktische Kleidung kauft man nur. Die trägt ein ausgefuchster Modemensch natürlich nicht.

Wie es für mich & mein sonniges Gemüt typisch ist, lass ich mir davon natürlich gehörig die Laune vermiesen.
Nur einen Pfützentritt vom Amoklauf entfernt, stolpere ich vor die mittelalterliche „Schnupf“.
Und finde wohl den besten Weg diesem Mistwetter zu trotzen.



Das Café Anna in der ehemaligen Schnupftabakfabrik, im Herzen der schönen Donau Altstadt, vermittelt beim Eintreten schon diese wohlig- warme Atmosphäre bei der man Mantel und Schuhe in die Ecke hauen möchte um es sich mit einem guten Buch und einer Wolldecke bequem zu machen.
Mit den fluffigen Kuchen, cremigsten Cappuccino – Milchschaumträumen und knackig frischen Baguettes fand das wunderschön, gemütliche sofort einen Platz in meinem Herzen.
Studenten, Familien und meine Omi verlaufen sich alle gleichermaßen in dem alten Gewölbe um es sich an der langen Holztafel oder in einem lauschigen Eck eine kleiner Auszeit zu gönnen.
Das Anna ist kein hippes Berlin- Mitte Ding. Das Café ist bayrische Gemütlichkeit, nur neu interpretiert und eben nicht in dieser Hofbräuhaus Manier.
Auch die Preise sind durchaus studentenfreundlich und so zahlte ich nur einen Bruchteil von dem was mich eine „Venti Hot White Flavoured And With Extra Cream and noch mehr Kalorien Chocolate“ gekostet hätte.
Ebenfalls angenehm: Kaffee heißt auch so. Und Kakao, heißt Kakao.

Rumliegende Bücher, Tageszeitungen und der süße Barista mit dem goldigen borischen Akzent lassen garantiert keine Langeweile aufkommen und bringen auch mich Muffel wieder in Schwung.

 Vielleicht war es die weiße Schokolade, vielleicht das herzliche Personal oder aber das heimliche Beobachten der anderen Gäste: Meine Amoklauf – Gedanken waren wie weggeblasen.

 Anna liebt Brot und Kaffee – Gesandtenstrasse 5 – 93047 Regensburg