Kurz und gut. Es beginnt immer an der gleichen Stelle: auf dem Berg. Oder besser gesagt in dem Dorf, umrahmt von 21 Gletschern welche ähnlich bedrohlich in die Höhe ragen wie eine grau betonierte und sterilisierte Wohnanlage in Berlin Marzahn. Nur das man hier eben nicht an jeder Ecke auf zwielichtige Gestalten mit Kapuzenpullovern und Patexschnüffler trifft. Schade eigentlich.
Und dann das unfassbare: Trotz Minusgrade im zweistellinge Bereich blitzt die Sonne kurz hinter dem Gipfel hervor und kitzelt Sommersprossen auf der Nase und die Frühlingsgefühle im Herzen wach.
Und mein Herz springt bei dem Gedanken an Aperol und Sonnenbrillen. Barfußlaufen. Gänseblümchen pflücken. Und lauschige Nächte auf dem Balkon. Mit Lichterketten und Wein. Oder eben Aperol.
Doch soweit ist es noch nicht. Und erst recht nicht hier oben und so begnügt man sich eben mit dem was man hat. Bayrisches Bier, zum Beispiel. Oder das Knirschen unter den Stiefeln, wenn man in der sternenklaren, stillen Nacht aus der vollgestopften Pizzeria in den Schnee tritt und sich den Bauch mit Pizza, Pasta und Chianti vollgeschlagen hat.
Und dann gibt es noch Abende an denen man trotzig MAC’s Diva auf die Lippen pinselt und auf den Kohlenhydratverzicht nach 16 Uhr pfeift. Abende an denen man den Geburtstag vom Buberle standesgemäß zelebriert und Kuchen mit Tiefkühlerdbeeren schnabuliert und Gauloises raucht und bunte Cocktails trinkt die zuckersüß schmecken und den Kopf leicht rauschen lassen.
Und wenn du dann vernebelt und vollgefressen im Bett liegst kommt die Einsicht. Dann reicht es dass wir einfach zusammen sind und uns haben, bis wir wieder Frühling haben.

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