Hand auf’s Herz. Ich bin eine miserable Hausfrau.
Ich bin toll darin gekaufte Cupcakes und Muffins auf einer Etagere anzurichten.
Mich dekorativ auf das Bett zu schmeißen. Und meine Kleider, wie Kunstwerke, um Möbel zu drapieren.
Alles andere überlasse ich qualifiziertem Fachpersonal:
Meiner Mutter auf Besuch, zum Beispiel.

Leider zählen bei meiner Mami aber nur ehrenhafte Werte.
Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und eben Selbstständigkeit.
Und das trichtert sie mir auch schon ein Weilchen ein.
Gib mir Mühe, esse ab und an Obst. Putze mein Bad immer dann wenn es aussieht wie eine Bahnhofstoilette und mache das Fenster auf wenn es in der Bude müffelt.
Ich mach mich also ganz gut.
Aber…mit dem Bügeln, dass kriege ich nicht hin. Finde ich auch blöd.

Und so trage ich heut neben roten Beinkleid vom New Yorker, mein Bürojäckchen von Maison Scotch, Thomas Gottschalk Schuhe von Sonia Rykiel ein ungebügeltes, verkrüppeltes schwarzes Shirt.
Komm doch mal wieder vorbei, Mutti.