Der November ’89 – ein Monat der  im Zeichen eines freudiger, ja fast schon weltverändernden, Wandlung steht – meiner Geburt. Während die Ossis nämlich auf der Mauer tanzten und sich nicht schlüssig wurden, ob sie nun wegen dem Genuss von Bananen mit Schalen oder aber dem Gesang von David Hasselhoff kotzen müssen – da lag meine Mutter fluchend, entnervt und fast verhungert im Kreisssaal und wünschte sich, sie wäre vor neun Monaten mal lieber ins Kino gegangen.

Keine Frage also – der November ist einer meiner Lieblingsmonate.
Nicht mal unbedingt wegen meiner unstillbaren Lust nach Aufmerksamkeit, Sahnetorten und Konsumgütern.
Viel mehr erfreue ich mich nämlich an den bunten Blättern, der nebligen Stimmung und dem daraus resultierenden Freischein, den Sonntag auch mal ungezwungen in Jogginghose auf der Couch verbringen zu können.

Wer es aktiver mag und nicht so eine faule Sau wie ich ist, der kann sich bei meinen MONTHLY FAVORITES gerne was abschauen. Oder erst nochmal eine Kanne Tee aufsetzen.

▲ Kürbissuppe kochen – nachdem Kinder weltweit dem Herbstgemüse hässliche Fratzen schneideten und es verschandelten, versuche ich mich daran. Also am Verschandeln. Sind ja jetzt auch günstiger, in der Gemüseabteilung, falls etwas schief geht.

▲ Drachensteigen lassen – mit Sport und mir verhält es sich in Etwa wie mit Liliana Matthäus und Seriosität – wir werden einfach keine Freunde! Um trotzdem rote Bäckchen und etwas frische Luft zu bekommen quäle ich mich also gar nicht erst auf den hiesigen Trimm- dich- Pfad (weiß ja auch noch gar nicht wo hier einer ist, ganz abgesehen davon!)

▲ Stadtrundfahrt & Touritour – Kein Wunder, nachdem ich seit neustem die Wohnorte wechsel wie Silvia Meis die Lover, verlaufe ich mich mittlerweile täglich. Damit jetzt mal Schicht im Schacht ist und ich auch ohne Google Maps oder aber Bestechung von Passanten den Weg von A nach B finde, mach ich mich jetzt mal mit der meiner neuen Heimat vertraut. Aber mal ehrlich: Wer kennt denn bitte schon seine Homebase aus der Socken-in- Sandalen- Sicht?
Im übrigen finde ich es unheimlich kosmopolitisch, dick eingemummelt, auf einem Doppeldecker Bus zu sitzen. Red ich mir zumindest ein.

 Mütze häkeln – ich bin angesteckt worden. Von meiner Cousine. Die häkelt nämlich mit frenetischem Enthusiasmus Mützen, in allen Formen, Farben und Größen. Und ich jetzt auch.

▲ „Kann nichts hören und sehen“ Tag – ich erwähnte es bereits, sobald ich aus den Sandalen schlüpfen muss, bin ich nicht mehr aus der Jogginghose rauszukriegen. Und trotz meiner recht ausgeprägten egoistischen & selbst verherrlichten Veranlagung, plagt mich beim Blick aus dem Fenster das schlechte Gewissen. Blöd, oder? Um das mal einen Tag zu verhindern und den Tag mit Kakao und DVD’s im Bett verbringen zu können, werden die Rollo’s mal einen Tag gar nicht hochgezogen. Kopf aus der Schlaufe gezogen, wa?