Nachdem ich unter der Woche hauptsächlich damit beschäftigt bin Touristen und Penner auf der Zeil zu beschimpfen, verbringe ich meine Wochenenden am liebsten in angenehmer Gesellschaft.
So zum Beispiel auch letztens, als ich mich wieder einmal an den Arsch der Welt – zu Diana– aufmachte, um ihre Wohnung binnen von Sekunden zu verwüsten.
Es ist ein ganz eigenes Phänomen.
Während ich mich an „Schöner wohnen“ Magazinen ergötze und heimlich von arrangierten Kissen und drapierten Sofadecken träume, brauche ich mittlerweile ein gewissen Grundchaos in meinem Leben.
Das war nicht immer so.
In mindestens die Hälte meiner Beziehungen habe ich viel Zeit und Energie darauf verwendet die Männer endlich stubenrein zu bekommen.
Nicht mehr in meinen Basilikum Balkonkasten zu pinkeln.
Den Arsch richtig abzuwischen und all sowas.
Natürlich dient das in den ersten Monaten zur allgemeinen, gesteigerten Lebensqualität für Sie und ihn.
Spätestens aber wenn dein Kerl deine Unterwäsche mit der Hand rauswäscht – weil Spitze ja so empfindlich ist- und dich rügt dass man Parkett nicht nass wischen soll, lässt du ihn nur noch Gläser polieren statt dich.
Mit Mr. Propper putzt man das Bad. Mr. Propper poppt man nicht.
Jedenfalls gab ich irgendwann den Kampf gegen die Unordnung auf und sagte Ja zu einem Beziehungsleben voller Männlichkeit und Drecksocken hinterm Bett.
Um mich fortan irgendwo heimelich zu fühlen verstreue ich einfach ein paar Kilo Klamotten von mir- davon habe ich ja auch genug- auf dem Boden und lasse Schmuck, Schminkutensilien und andere Accessoires an allen erdenklichen Ecken liegen.
Diana hat damit kein Problem und ich hab sie dafür nur noch mehr lieb.
Trotz entspannter Unordnung und Chaos sind Wochenenden in Waghäusel meistens doch eher unentspannt.
Meine Bloggerfreundin ist der festen Annahme so ein Tag habe 48 Stunden und packt daher besonders viele Punkte auf die to do Liste. So geschehen auch letztens.
Bevor wir unser letztes Geld zusammenkratzen um auf einem Rocker- Oktoberfest mein letzes bisschen Würde (Kätzchenslipper finden die harten Biker nicht so geil. Auch nicht wenn sie schweineteuer waren und von Charlotte Olympia designed wurden. Echt nicht.) zu verlieren, bemühte sich Lavie Deboite um einen Eintrag in mein polizeiliches Führungszeugnis.
Ich mein, wer schreibt schon in Freunde- oder Poesiealben wo man sich doch auch so ein Leben lang verewi
gen kann?

Für unseren Outfitshoot entschieden wir uns gegen die übliche Straßenkulisse und sagten ja zum Abenteuer und zu einer abgefuckten Kulisse in einer alten Fabrik.
Für mich, die Nervenkitzel mit dem Tatort gleichsetzt und für ein bisschen Aufregung im Alltag durch Frankfurt- Höchst läuft, der krasseste Wahnsinn.
War ich in den ersten 20 Minuten noch versucht bei jedem Geräusch in die Hose zu pinkeln, schloss ich später dann mit meinem Leben ab und sah uns schon vergewaltigt in der Ecke liegen.
Natürlich hab ich zu dicke Eier um sowas zuzugeben.
Also knipste und posierte ich abwechselnd, immer in der Hoffnung niemanden in die Arme zu laufen oder durch den Boden zu brechen,
Ich geb zu- der Pulli mag vielleicht nicht mehr der orginellste sein, eher sowas wie in der Schulzeit der Eastpack Rucksack der Blogger Welt – haben alle, hab ich aúch.
Fakt ist aber dass ich mich schon im Sommer in das senfgelbe Wollmonster verliebt habe. 

Und ihr kennt das ja mit den Sommerlieben.
An denen hängen wir Frauen nunmal.
MEIN LOOK:
Pullover: Edited the label
Culottes: H&M
Schuhe: Beverly Feldman

Die Bilder sind von und mit -unter erschwerten Bedingungen-  Diana entstanden.

 – Wie gefällt euch die Location – hat sich der Nervenkitzel gelohnt?