Frankfurt. Flughafen. Lackschuheträger steigen mir auf meine Reise- Converse. Die sind doch weiß, verdammt. 2 Stunden bis Boarding. Kiosk. Drölf Zeitungen und Magazine mitgenommen, ebenso frisch gepressten Orangensaft und ein paar Bamberger. Das Wort Croissants auf deutschem Boden zu benutzen finde ich immer etwas lächerlich. Duty Free Shopping. Boarding. Paris, endlich Paris.
Die Sonne findet ihren Weg durch die Wolkendecke und kitzelt mich und meine Sommersprossen wach. Lunch im vegetarischen – und trotzdem genialen – da nicht nur frittierte Kürbiskerne serviert werden – Cafe Pinson im Marais und eine kurzes aber schönes Wiedersehen mit meinem ehemaligen Mitbewohner und Kollegen. Kein Ausblick, da jedes Zipfelchen in Paris zubetoniert und bebaut ist und trotzdem ist es die schönste Aussicht die ich mir gerade wünschen könnte. Wenn man das Fenster öffnet hört maden Fernseher vom alten Nachbar,  das Päärchen von oben, welches erst lautstark schreit und anschließend gebührend Versöhnung feiert, man riecht die Tarte Chocolat von la Maman und für den Moment fühlst du dich nicht belästigt, nicht gestört sondern angekommen und zufrieden.
Burger und Champagner im Le Dépanneur. Beschwipste Küsse, die noch so prickelnd wie der Schampus schmecken. Ein ausgelassener, beschwipster Spaziergang über die leuchtenden & lärmenden Straßen. Frühstück auslassen und mit Petit Fours in den Tag starten. Tourispaziergang und mit einer Einmalkamera Schnappschüsse vor jeder Sehenswürdigkeit schießen. Zunge rausstrecken. Grimassen ziehen. Picknick mit Sandwich und Brause und Frisbee spielen auf der Wiese vor Sacre Coeur. Den Reiseführer wegschmeißen und auf eigene Gefahr durch Montmartre schlendern. Cremiges Eis. Auf die Eistüte gespachtelt und nicht in Kugeln abgestochen. Metro fahren. Leute beobachten und über sie mit dem Liebsten herziehen. Den jungen Breakdancern zusehen und etwas Kleingeld dalassen. Café pause im Vintage Café mit hausgemachter Tarte. Die großen Designer in der Rue du Faubourg Saint Honoré links liegen lassen und in den kleinen, bunten, schnuckeligen Boutiquen fündig werden.
Dinner im Le Chapeau Melon, das so klein und überfüllt war dass wir mit zwei süßen, sehr verliebten und sehr klischeehaften Herren uns einen zwei Tisch teilten. Viel Wein. Perfektes Filet de Boeuf. Noch mehr Champagner. Mousse au Chocolat die auf der Zunge zergeht und die selbst die Lippen schokoladig schmecken lässt. Ein Absacker mit den Jungs. Die neue Bekanntschaft. Ein Cocktail. Drei Martinis. Versackt. Charles de Gaulle. Kater. Sonnenbrille selbst im Flughafen nicht abnehmen. Lächeln. À bientôt j’espère.