Es gibt gewisse Dinge ohne die Frau von Welt den Alltag einfach nicht bewerkstelligen könnte. 
Ja mehr noch, ohne die wir einfach regelrecht aufgeschmissen und am absaufen wären.
Ein Leben ohne Essie’s „good to go“ Überlack & „hautverfeinernden Clear Up Strips“ wäre für mich, zum Beispiel, ebenso unvorstellbar wie ein Dschungelprüfung ohne Larissa Marolt. 
Und Frauen aus allen Gesellschaftsschichten werden mir jubelnd zustimmen wenn ich behaupte: Das wichtigste für das gemein gefährliche Überleben ist wohl eine Umhängetasche!
Mit einer passablen Größe, mit viel Stauraum und somit für eben uns, die wir den Hausstand mitschleppen und gegen Verzicht und Entscheidungsfreude plädieren. Mit einem Träger, der laszive Seitenblicke – auch ohne einer Bodenlandung der Tasche – erlaubt. Und ohne dabei so sperrig und schwer zu sein dass wir uns das Becken zertrümmern wenn wir sie, im Kampf um die Schnäppchen bei H&M, wild hin und her schaukeln.
Ja, selbst die ausgefuchsten Monogramm Axel- Schweiß Täschchen Trägerinner werden mir zustimmen: Ein Foto vom Java – Chip – Chocolat – Cream – Frappuccino – blended – beverage (ernsthaft, verdammt?) in der perfekt lackierten Hand mit dem Smartphone zu schießen und auf Instagram hochzuladen ist eben nur mit einer umgehängten Tasche möglich. Mal ganz davon abgesehen dass eine Clutch, die man zwischen die Beine klemmen muss, absolut behämmert aussehen würde. 

Doch was tun, wenn mir der Sinn nach neuer Umhängeware ist und ich in meinem winterlichen Bergdorf, auf 1930m, zwar Schüttelbrot und Skianzüge käuflichst erwerben kann doch bei Taschen nur die Wahl zwischen Plastik und Jute habe?
Um Stimmbänder und die Nerven des Postenbotens zu schonen entschied ich mich gegen  Aufschrei und einen Kauf beim bekannten Versandhaus und bestellte lieber bei Lieblingstasche.
Ging genau so fix. Und ließ mich bei der Päckchenankunft ebenso debil auf quieken.

Und nachdem Lieblingstaschen hübsche, zeitlose Klassiker – und eben nicht diese Bonbon farbenen  Koffer, die bevorzugt in der Armbeuge getragen werden und einem die Blutzufuhr abschnüren – verscherbelt, werde ich noch lange beide Arme frei haben um nun auch mal überteuerte Heißgetränke mit meinen abgesplitterten und schlecht lackierten Nägeln präsentieren zu können.