Von Frühlingsgefühlen zum Winterwonderland. In nur 56km und 85 Minuten. Scheiß Bergdorf.
Der Sonnenschein trügt, bei den Temperaturen bedarf es meine Sankerjacke und Suderdry Mütze. Cool bin ich nämlich immer nur mit Mütze. Da traue ich mich dann auch mal Aufzugsfoto’s zu machen. Ausnahmsweise. Um den Coolnessfaktor beizubehalten gibt es nur ein Geheimmittelchen: Bembel. Oh Bembel, du Odenwälder Gold. Gegen zuviel Bembel und dröhnenden Schädel hilft „Queen of the day“ Schoki und ein Post It von Lotte. Hach, Lotte. Du machst alles ein wenig erträglicher!
Pferdegesicht. Ist jetzt ja auch chinesisches Pferdejahr.

Kälte. Eises Arschkälte. Mit Wölkchen beim Ausatmen und blau angelaufenen Fingern und Eisblumen am Fenster. Und mir und meiner Adelheidtasse und dampfendem Kaba. Kaba, das Wort alleine erinnert mich an Bibi Blocksberg Kassetten und Pflasten an den Knien mit einem Bussi von Mami. Schluss mit Kindheitserinnerungen. Zeit für Büromotivation. Und Aufzugsfoto’s. Zu zweit ist man nicht nur mutiger, sondern auch fotogener. Statement auf Wänden. Wobei wir ja alle mit diesen Wandtatoo’s durch sein sollen. Bitte. Lektüre und Lichterketten. Wie Bonnie und Clyde. Oder Hanni und Nanni. Vom Zweiergespann zum Trio Infernale: Ich will keine Schokolade… von wegen! Und dann Bam Bum! Lasst’s krachen! Mit Rotwein, der aus dem Keller geholt wird und die Zähne rot färbt. Mit Surf und Turf, das nicht mit popeliger Minigarnele kommt sondern mit halben Hummer. Und mit Showküche! Ja! Es war dekadent. Es war auch ein bisschen unnötig. Aber wir haben es uns verdient. Ein Grund zum feiern gibt es nicht? Gibt es doch: Wir stoßen auf uns selber an. Und nachdem man mehr Steine im Restaurant lässt kommt es auch nicht mehr drauf an: Vergib mir Mastercard, ich habe gesündigt. Bei MAC. Meiner ewigen und großen Liebe.

Und die Antwort auf die Sünde kommt sofort: von der Hölle in die Freiheit in nur 93 Tagen und mit etwas Ausmal Talent. Glanz und Gloria mit Champagner gibt es nicht nur bei Thurn und Taxis sondern auch bei uns in Obergurgl. Und auch wenn ich dachte es wird nicht besser kam es eben doch so:
München! Ampeln, Abgase und Asphalt. Das Münchner Gsindel kehrte nach 90 Tagen Abstinenz in die große Stadt zurück. Ins Zenith. Zu dröhenden Bässen und bunten Lichtern. Und Fettes Brot,. Den tiefgründigsten Poeten aus dem hohen Norden. Und meinen Helden. Es stank nach Männerschweiß und schalen Bier. ich war verschwitzt und verklebt und hatte verrauchte Augen. Mein Herz hüpfte im selben Takt in dem Doc Renz ins Mikro bellte. Die heimlich angesteckte Zigarette war schon fast runtergebrannt. Und dann kam „Die Definition von fett“ Und ich war in diesen 90 Tagen nie glücklicher.