480 Kilometer trennten mich von meiner Heimat.
Ich drängelte auf der Autobahn, ich fuhr zu schnell.
Ich wollte endlich heim.
Und dann München:
Die protzige Landeshautstadt zeigte mal wieder was in ihr steckt: Stau.
Richtiger Stau. Nichts ging mehr. Nach 14 Minuten -mit abgeschaltetem Motor- weinte ich.
Nach weiteren 20 Minuten pinkelte ich mir fast in die Hosen.

Ich habe mich 184 Tage in Verzicht geübt.
Habe abseits von H&M, Zara und Douglas ums Überleben gekämpft.
Weit weg von Ampeln, Rund um die Uhr Tankstellen und meinem InStyle Abo.

Und ähnlich wie die abgemagerten Kandidatinnen in einer Modelshow sage ich abschließend:
Es war keine leichte Zeit, aber sie hat mich stärker gemacht.
Oder ärmer, auf Grund der hohen Versandkosten.
Als ich den Blinker setze, den Gang rausnehme und am Zollhaus vorbei fahre bin ich schon fast wieder die Alte. Als ich die 3 Koffer und 12 Ikea Tüten auspacke und in meine Großstadt Uniform schlüpfe fühle ich mich besser denn je – Pfiat enk Tirol, ich bin daheim, endlich.