Genug am Pool geschwitzt. Losgelaufen. Im Sommerkleid aus Lochspitze.
Einen knatternden Zweitakter ausgeliehen und losgefahren.
Ins Blaue. Wortwörtlich.
Der warme Wind schlägt mir beim Fahren ins Gesicht, ebenso wie meine trockenen und spröden Haarspitzen die unter meinem weißen Helm hervorquellen.
Geschlängelte Straßen, aufgebrochene Straßen die mich fast vom Roller fallen lassen, als wir mit 70 drüber brettern. Ich sehe das Meer. Ich schmecke es auch, die salzige Luft die sich auf die Haut legt und die permanent von den Lippen lecke.
Hafen. Bunte Boote, protzige Yachten, und ein Menschengewirr dass sich die Gassen hoch zieht, die sich alle von hier aus nach oben durch die Stadt schlängeln. Junge Griechen stehen vor kleinen Buden und offerieren Tagesausflüge nach Bodrum, nach Rhodos.
Mit bunten Flyern wedeln sie dabei vor den Nasen langsam schlendernden Touristen mit Trekkingsandalen und Tennissocken. Und die bleiben einfach in dem engen Gassengewirr stehen, versperren den Weg.
Ich bahne mir meinen Weg vorbei. Laute Volksmusik. Die Cafés die sich rund herum verstecken spielen alle die gleiche Hit CD ab, so scheint es.
Gyros Pita am Straßenverkauf. Süden Fanta, die einfach immer immer immer besser im Urlaub schmeckt. Oder anders. Weiße Häuser mit blauen Fensterläden und streunende Katzen die sich an deine Knöchel kuscheln. Zwei Männer sitzen in einem Restaurant, abseits des Getümmels. Beide lesen Zeitung, beschimpfen sich wüst um im nächsten Moment lachend mit ihren kleinen, klirrenden Rotweingläsern anzustoßen.
In einem kunterbunten zusammen gewürfeltem Shop mit krachender Musik probiere ich Armreifen an.
Das harte Plastik schabt über meine ausgetrocknete und leicht verbrannte Haut.
Ich bekomm den Armreif fast nicht mehr runter, die Verkäuferin lacht und bietet mit Ihre Hilfe an.
Mit einem Vanilleeis, das so schnell schmilzt dass es mir an der Hand herunterläuft bummel ich zurück zum Roller. Setze den Helm auf und fahr los.
Ohne Ziel, aber am Meer entlang.